Latteria Turnaria di Tignale

Oliven in Tignale

Der Olivenanbau hat in Tignale eine lange Tradition. Dies und das besondere Augenmerk, das dieser Tätigkeit gewidmet wird, bezeugen die „Statuten von Tignale“(*) aus dem Jahr 1467, in welchen Bußgelder festgelegt werden für alle, die Olivenbäume ungerechtfertigt abschneiden.

1856, einem recht guten Jahr, beträgt die Ernte rund 90 Zentner, aber man hofft auf eine höhere Beflanzung mit Bäumen der Sorte Casaliva(°).
In den letzten Jahren beträgt die Menge an biologischem Olivenöl, dank der erneuten Bearbeitung von einst verwahrlosten Flächen, zwischen 150 und 200 Zentner.

(*) Gesetze, welche die verschiedenen Aspekte des Zusammenlebens regeln und 1467 in einem Band zusammengefasst werden; diese Statuten sind heute im Gemeindearchiv verwahrt.
(°) Casaliva ist eine einheimische Olivensorte, die nur am Gardasee heimisch ist und einen hohen Ertrag hat; aus ihr hervor geht ein leichtes und duftendes Öl mit einem ausgeglichenen fruchtigen Geschmack, der von leicht bitteren und pikanten Nuancen durchzogen ist. Die Farbe ist gelb mit orangefarbenen bis grünlichen Reflexen.

Zählung der Olivenbäume im Jahr 2004 auf dem Gemeindegebiet von Tignale:

Übersicht der Olivenhaine zu Zeiten der Magnifica Patria di Salò (um 1789):

Arbeiten im Olivenhain – Schnitt

Beim Olivenbaum handelt es sich um eine Pflanze von üppigem, buschartigem Wuchs, so dass ein regelmäßiger Baumschnitt unerlässlich ist. Von grundlegender
Bedeutung ist der Winterschnitt, womit die Krone erheblich ausgelichtet und die Entfaltung von Ästen und Früchten gefördert wird. Im Sommer hingegen werden mit dem Sommerschnitt. Wasserschosse und andere unfruchtbare Sommertriebe entfernt, die aus den Ästen und dem Stammansatz sprießen.

Wenn die Olivenbäume alt sind oder Frostschäden erlitten haben, kann auch ein Verjüngungsschnitt erforderlich sein. In dem Fall wird die Rundkrone stark zurückgeschnitten oder sogar ganz entfernt.

Arbeiten im Olivenhain - Entfernung von krankem Holz

Der Stammansatz, der Stamm und die Hauptäste des Olivenbaumes sind gegen eine Krankheit empfindlich, die Holzfäulnis hervorruft.Um die Pflanze zu retten und weiterhin Früchte zu erhalten, muss der befallene Teil entfernt werden, so dass nur das gesunde Holz übrig bleibt.

Hierbei handelt es sich um eine delikate und anstrengende Arbeit, die viel Geduld erfordert und mit Motorsäge, Stemmeisen, Axt und Keil ausgeführt wird.

Arbeiten im Olivenhain - Jäten und Mähen

Um das Wachstum der Oliven zu fördern, wird das Gras um den Stamm herum konstant gejätet und gemäht: dadurch werden dem Baum keine Wachstumsstoffe entzogen. Das Gras wird normalerweise nicht entfernt, da es den Boden düngt.

Der Kampf gegen die Ölfliege

Die Ölfliege ruft verheerende Schäden hervor, sowohl, was die Menge als auch die Qualität der Ernte betrifft. Sie muss daher radikal bekämpft werden.
Die Genossenschaft Latteria Turnaria hält ihre Mitgliedern zum Einsatz von so genannten Öko-Fallen an: hierbei handelt es sich um ein ökologisches System, mit dem – ohne Einsatz von Gift – riesige Massen Fliegen eingefangen werden.